Die unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten stehende Stiftung Zuhören wurde 2002 von ARD- und Landesmedienanstalten mit dem Ziel gegründet, die Schlüsselkompetenz des Zuhörens in Kultur, Wirtschaft und Medien zu fördern. Neben Material zur Zuhörbildung sowie einem Fortbildungsangebot für Lehr- und pädagogische Fachkräfte setzt sie Impulse für die Zuhörforschung. Sie informiert außerdem zu qualitativ hochwertigen Hörspielangeboten und bietet eine Diskussionsplattform.
Zuhören lernen, um überhaupt Lernen zu können
Zuhören muss erlernt und trainiert werden. Es ist keine Fähigkeit, die von vornherein vorhanden ist. Denn ob beim Erlernen der Muttersprache, einer anderen Sprache, des sozialen Miteinanders oder fachlicher Dinge – immer sind zunächst zentrale auditive Fähigkeiten nötig. Zuhören ist der erste Schritt für die Entwicklung von Sprach- und Sprechfertigkeit und Hören und Zuhören sind Voraussetzungen, um überhaupt lernen zu können.
Mit medienpädagogischen Konzepten, zum Beispiel den Hörclubs, und medienpraktischen Projekten richtet sich die Stiftung schwerpunktmäßig an Kinder und Jugendliche. Das Angebot fördert das bewusste Zuhören zur Stärkung sowohl individueller Fähigkeiten und Fertigkeiten als auch des gesellschaftlichen Dialogs.
Fokus: Medienpädagogische Bildung
In den Stiftungsprojekten werden Kinder und Jugendliche zum Zuhören angeregt, indem sie selbst medienpraktisch tätig werden. Sie forschen unter anderem nach Klängen, werden Radioreporter*innen, machen das Klassenzimmer zur Hörfunkredaktion, erstellen eigene kleine Audiostücke oder lauschen gemeinsam in Hörclubs. Zuhörbildung ist immer auch medienpädagogische Bildung. Um allen Menschen, insbesondere Kindern und Jugendlichen, unabhängig von ihrer Herkunft zu ermöglichen, ihr individuelles Entwicklungspotenzial zu entfalten, müssen sie in der Zuhörbildung frühzeitig gefördert werden. Nur so kann eine dialogfähige, zuhörende Gesellschaft gelingen.
Dieser Beitrag ist erschienen in der SOZIOkultur 2/2023 Audio