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Über uns

Der Bundesverband Soziokultur e.V. ist der Dach- und Fachverband soziokultureller Akteur*innen in Deutschland. Mitglieder sind 15 Landesverbände, in denen mehr als 770 soziokulturelle Zentren und Initiativen organisiert sind. Der Verband engagiert sich für die Anerkennung soziokultureller Arbeit als fester Bestandteil kulturellen Lebens und setzt sich auf Bundesebene für ihre angemessene Förderung ein.

Der Bundesverband setzt sich dafür ein, Soziokultur als verbindliche Größe in der Kulturlandschaft zu etablieren. Verbindlich meint: auf politischer Ebene einen ökonomischen Rahmen schaffen, der die Zukunftsfähigkeit von Soziokultur sichert.

1979 gründeten einige Einzelzentren die Bundesvereinigung soziokultureller Zentren e.V.. Seither vertritt der Verband die Interessen der Soziokultur auf Bundesebene in den politischen Gremien. Als Dach- und Fachverband ist er Mitglied in bundesweiten und internationalen Netzwerken.

Was ist Soziokultur?

Ende der 1970er Jahre entstanden, ist Soziokultur die programmatische Bezeichnung für Diskurse, Inhalte, Praxis- und Organisationsformen, die gesellschaftliches Leben und kulturellen Ausdruck aufeinander beziehen. 2019 waren 23.000 Überzeugungstäter*innen, darunter 14.000 Ehrenamtliche und 2.000 teilweise mager bezahlte Festangestellte sind der Motor eines alternativen Kulturbetriebes, den es sonst in unserer Gesellschaft nicht gäbe. 13,5 Millionen Menschen fühlen sich jährlich davon angesprochen.

Orte eigenständiger Kultur mit proaktivem Gestaltungswillen

Sind die einzelnen soziokulturellen Zentren und Initiativen auch sehr verschieden, so haben sie doch eines gemeinsam: Sie sind Orte für eine eigenständige Kultur und von proaktivem Gestaltungswillen geprägt. Ihre Konzepte und Projekte haben die Kulturzentren im Laufe der Jahre kontinuierlich weiterentwickelt. Heute finden sie sich ebenso im Quartiersmanagement von Stadtteilen, in Kooperationsprojekten mit Schulen, Nachbarschaftsinitiativen wie auch in der interkulturellen Arbeit der Hochkultur wieder.

Nicht die Produktion und der Konsum von Kunst und Kultur stehen bei der Soziokultur im Vordergrund, sondern die aktive Beteiligung. „Besonders in ländlichen Regionen ist sie das Mittel, Gesellschaft vor Ort mitzugestalten“, ist auch Professor Wolfgang Schneider, Direktor des Instituts für Kulturpolitik der Universität Hildesheim, überzeugt. Einst sachverständiges Mitglied der Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“ des Deutschen Bundestages ist er nicht erst seitdem Verfechter von Soziokultur. Derer werden immer mehr, aus gutem Grund.

Eine zukunftsfähige Gesellschaft durch die kreative DNA der Soziokultur

Als Dachverband vertritt der Bundesverband seine Mitglieder in zahlreichen Gremien. Ziel ist es, auf politischer Ebene den Blick für die flexibel agierenden und gestaltenden Kulturzentren zu schärfen. „Sie sind als ‚kreative DNA’ entscheidend für die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft“, sagt Bundesgeschäftsführerin Ellen Ahbe.

Mit ihrer lokalen Arbeit und ihrem ungebrochenen Engagement haben die Akteure der Soziokultur eine Vielzahl Musiker*innen, Schauspieler*innen, bildende Künstler*innen, Kabarettist*innen hervorgebracht. Sie alle haben auf den kleinen Bühnen der Zentren begonnen und ihr Publikum im unmittelbaren Umfeld gefunden. Einige von ihnen sind längst international oder europaweit bekannt. Auch das bewirkt Soziokultur!

Freiräume schaffen, um sich mit relevanten Fragestellungen unserer Zeit auseinanderzusetzen

Also alles gut? Mitnichten. „Leider lassen die ökonomischen Rahmenbedingungen für die meisten Zentren immer noch zu wünschen übrig“, unterstreicht Ahbe. „Während die Kulturetats auf Bundes- und Landesebene wachsen, sinkt die öffentliche Förderung soziokultureller Zentren.“ Kunst und Kultur seien auf Augenhöhe mit Technik und Forschung die Bereiche, die unsere Gesellschaft prägen. Hier werden Freiräume geschaffen, um sich mit relevanten Fragestellungen unserer Zeit kreativ auseinanderzusetzen.

Leitsätze des Bundesverbandes Soziokultur e.V.

  • Wir nutzen unsere Fachkompetenz, um auf der Ebene der Bundespolitik und -verwaltung die Förderung und Anerkennung der Soziokultur zu verbessern.
  •  Wir engagieren uns für kulturfreundliche Rahmenbedingungen und arbeiten aktiv in den entsprechenden Netzwerken und Gremien mit.
  •  Wir gestalten den kulturpolitischen Diskurs auf Bundesebene aktiv mit.
  •  Wir erschließen bundespolitische und europäische Entwicklungen, Themen und Ressourcen.
  •  Wir bündeln und strukturieren Informationen und stellen sie unseren Mitgliedern zur Verfügung.
  •  Wir qualifizieren haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter*innen unserer Mitgliedseinrichtungen durch Fachtagungen, Fortbildungen und Workshops.
  •  Wir verschaffen unseren Mitgliedern konkreten Nutzen durch Rabatte, Rahmenverträge und Arbeitshilfen.
  •  Wir entwickeln in Arbeitsgruppen inhaltlich-fachliche Konzepte und geben Impulse in die Mitgliedszentren und in die Öffentlichkeit.
  •  Wir machen die Erfolge der soziokulturellen Arbeit durch Öffentlichkeitsarbeit sichtbar.
  •  Wir arbeiten mit an der europäischen Vernetzung von Kulturzentren und ermöglichen internationalen Erfahrungsaustausch.
 
 

Soziokulturelle Zentren sind Häuser und Begegnungsstätten, die – Generationen übergreifende und interkulturelle – Kulturprogramme und Angebote im Bereich Musik, Theater, Kunst, Kunsthandwerk, Film etc. anbieten. Soziokulturelle Zentren dienen der Förderung kreativer Eigentätigkeit und kultureller Kompetenz, indem sie zwischen professioneller Kunstproduktion und dem künstlerischen Schaffen von Laien vermitteln.

Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland"