Drei Leute stehen um einen Kürbis. Alle drei wollen diesen haben. Was tun? Und was hat das mit Demokratie zu tun? Die unterschiedlichen Bedürfnisse von Menschen unter Berücksichtigung des gleichen Rechts aller auf freie Entfaltung bewusst zu machen und dies dann in Einklang zu bringen mit einer demokratischen Entscheidungsfindung – das ist nur ein Beispiel dafür, wie das Adolf-Bender- Zentrum demokratische Einstellungen fördert.
Demokratie, Menschenrechte und die Arbeit gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus sind Kernanliegen des Adolf-Bender-Zentrums. Gegründet 1985 in St. Wendel, geht das Zentrum auf den Maler Adolf Bender zurück. Er wurde seit 1933 als politischer Häftling in Konzentrationslagern interniert. Neben seiner künstlerischen Auseinandersetzung mit den KZ-Erlebnissen war Adolf Bender nach dem Krieg auch als Zeitzeuge unterwegs. Mit diesen Wurzeln fühlt sich das Adolf-Bender-Zentrum bis heute verbunden.
Neben aktuellen Themen ist die Erinnerungsarbeit wichtiger Bestandteil des Engagements. Bei der Vermittlung von Inhalten kommen klassische Methoden der politischen Bildungsarbeit wie Workshops und Vorträge ebenso zum Einsatz wie Film, Theater und Ausstellungen. Zudem bietet das Adolf-Bender-Zentrum Beratungsstrukturen unter anderem zum Umgang mit rechtsextremen Herausforderungen an.
Und was wird nun aus dem Kürbis? Wer hier spontan an die Aufteilung in drei Teile denkt, ist bereits beim dritten Schritt der demokratischen Entscheidungsfindung angekommen. Wer sich auch für die Schritte eins, zwei und vier interessiert, darf gerne beim Adolf-Bender-Zentrum vorbeischauen.
Dieser Beitrag ist erschienen in der SOZIOkultur 1/2020 Demokratie