Soziokulturelle Einrichtungen sind ebenso wie alle anderen Unternehmen aufgrund gesetzlicher Vorgaben verpflichtet, eine Gefährdungsbeurteilung (GBU) für ihre Häuser zu erstellen. Grundlage dafür sind das Arbeitsschutzgesetz, die Vorschrift 1 der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV V1) sowie die Technischen Regeln für Arbeitsstätten (ASR V3). Aufgrund der ermittelten Risiken und Gefahren sollen aus der GBU entsprechende Maßnahmen entwickelt werden können, um Mitwirkende, Beschäftigte und natürlich auch das Publikum vor möglichen Gefährdungen zu schützen.
Gefährdungskataloge nutzen
Da Risiken und Gefährdungen innerhalb spezifischer Branchen sehr ähnlich sind – alle machen ja mehr oder weniger das Gleiche –, muss hier nicht jede*r das Rad neu erfinden. Denn die umfassende Erstellung einer GBU ist mit einem erheblichen Aufwand verbunden und fordert zudem eine hohe Sachkenntnis über mögliche Gefahren.
Die Verwaltungsberufsgenossenschaft (VBG), in deren Zuständigkeit als gesetzliche Unfallversicherung Bühnen und Studios fallen, hat Gefährdungskataloge zu diversen Themen entwickelt. Diese können als Vorlage für die GBU in den Einrichtungen zur Anwendung kommen.
Auf der Website www.vbg.de findet sich unter der Rubrik „Prävention und Arbeitshilfen“ das Thema GBU. In der Branche „Bühnen und Studios“ können unter „Praxishilfen und Material“ die Einträge „Gefährdungsbeurteilung“ ausgewählt werden.
Auf Basis der GBU Gefahren im Alltag minimieren
Die in der Auswahl angezeigten Gefährdungskataloge zu den verschiedenen Themenstellungen im Word-Format können als Basis dienen und zu einer individuellen GBU zusammengestellt werden. Natürlich wird das eine oder andere Zentrum je nach Tätigkeit die GBU noch ergänzen müssen, aber auf diese Weise lässt sich ein Großteil der Arbeit deutlich erleichtern und bestimmte Themen werden nicht vergessen.
Neben der rein formalen (gesetzlich verpflichtenden) Dokumentation von möglichen Gefährdungen müssen aus der GBU aber auch Maßnahmen entwickelt werden, um die Gefahren im Alltag tatsächlich und wirkungsvoll zu minimieren.
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Text: Thomas Schiffmann ist Technischer Betriebswirt sowie Meister für Veranstaltungstechnik und arbeitet in der Stabsstelle der Geschäftsführung im Kulturzentrum E-Werk, Erlangen. Für den Bundesverband Soziokultur e. V. führt Thomas Schiffmann regelmäßig Seminar zur Veranstaltungssicherheit durch. Die Teilnehmenden erhalten das Zertifikat „Aufsicht führende Person“.
Dieser Artikel ist erschienen in der SOZIOkultur 1/2021 Neue Formate