Bei einer Konferenz zum Thema Nachhaltigkeit war es naheliegend, sich auch mit dem CO2-Fußabdruck der Veranstaltung zu befassen. Mit der Bilanzierung der CO2-Emissionen für zentrale Bereiche wie An- und Abreise, Energieverbrauch vor Ort und Catering wollte das Projektteam herausfinden, welche negativen Effekte die Konferenz auf das Klima hatte, welche zentralen Ansatzpunkte zur Reduktion dieser Effekte es gibt und wie aufwendig die Auswertung im Vergleich zum Nutzen ist.
Der Bilanzierungsrahmen
Für jede Bilanz ist es wichtig, eindeutig festzulegen, was bilanziert wird und was nicht. Außerdem muss transparent sein, mit welchen Annahmen gerechnet wird und wo pauschale Werte eingesetzt werden. Drittens müssen Quellen von Studien und Umrechnungsfaktoren offengelegt werden. Denn die Bilanz soll nachvollziehbar sein. Der Bilanzierungsrahmen beinhaltete die zwei Konferenztage samt An- und Abreise und den Verbrauch vor Ort. Für die Ermittlung der CO2-Äquivalente wurden die Bereiche erfasst, die mit vertretbarem Aufwand zu erheben sind. Wo die Daten schwer zu ermitteln waren, wurde mit Pauschalwerten gearbeitet. Dies war vor allem beim Bereich Catering notwendig.
Die Ergebnisse
Insgesamt fielen durch die Konferenz rund 2 583 Kilogramm CO2-Äquivalente an. Mehr als drei Viertel davon fielen auf den Bereich Mobilität. Der nächstgrößere Bereich war mit rund 448 Kilogramm CO2-Äquivalenten das Catering. Der IPCC – Intergovernmental Panel on Climate Change (Weltklimarat) – hat berechnet, wieviel CO2-Äquivalente noch in die Atmosphäre gelangen dürfen, bis eine Erderwärmung von 1,5 Grad erreicht wird. Daraus lassen sich Richtwerte für Länder und deren Einwohner*innen ableiten. Eine Faustregel ist, dass jeder Mensch pro Jahr zwei Tonnen CO2-Äquivalente zur Verfügung hat, die aufgrund sogenannter CO2-Senken, etwa Ozeane, Wälder und Moore, keine Klimawirkung entfalten. Alles, was über die zwei Tonnen hinausgeht, trägt zum Treibhauseffekt bei. Jede*r Deutsche verbraucht im Schnitt pro Jahr 10,8 Tonnen. Die Konferenz hat also CO2 in einer Größenordnung des „Jahresbudgets“ einer Person ausgestoßen, jedoch rund 25 Prozent des tatsächlichen Durchschnittsverbrauchs in Deutschland.
Der gesamte Beitrag ist hier nachzulesen. Er ist erschienen in der SOZIOkultur 1/2023 Energie
Eine Evaluation der Konferenz ergab außerdem, dass viele Teilnehmenden einen großen Nachholbedarf sehen, wenn es um die Umsetzung nachhaltigen Handelns in der eigenen soziokulturellen Einrichtung geht, unter anderem auch beim Thema Energieverbrauch. Passend dazu findet ihr zusätzlich Tipps zum Energiesparen (samt Ergänzungen).
Vertiefte HintergrundInformationen zu den Annahmen und Grund lagen der Berechnung sowie Erläuterungen zu Begriffen wie dem CO2Äquivalent, Grafiken und hilfreiche Links zum vertieften Einstieg in das Thema unter Utopolis.online