Wie gelingt Austausch über Unterschiede hinweg? Welche Gesprächskulturen fördern Teilhabe – auch in angespannten gesellschaftlichen Zeiten? Diese Fragen standen im Mittelpunkt des WebTalks „Soziokultur – radikal höflich“, organisiert von der Redaktion des Online-Magazins SOZIOkultur.
Paulina Fröhlich (Das Progressive Zentrum) gab einen Impuls zur Methode der radikalen Höflichkeit – einem Ansatz, der respektvolle und klare Kommunikation auch in konflikthaften Situationen ermöglicht. Für soziokulturelle Einrichtungen bietet dieser Zugang praktische Anregungen: von Gesprächsregeln über Zielgruppenarbeit bis hin zur strategischen Ansprache von Politik und Verwaltung.
Drei Beiträge aus der Praxis zeigten, wie sich dieser Anspruch im Alltag konkretisiert:
- Im Universum Bramsche entsteht Kommunikation durch Beteiligung – etwa durch offene Bühnen, ehrenamtlich getragene Strukturen und die Unterstützung junger Initiativen wie einem lokal organisierten CSD.
- Die Kindervereinigung Gera-Lusan arbeitet eng im Stadtteil, mit persönlichen Kontakten, Stadtteilfesten, Podcasts und mobilen Befragungen. Kommunikation wird hier als Beziehungspflege verstanden – im Quartier ebenso wie gegenüber Verwaltung und Politik.
- Das Gemeinschaftshaus Langwasser (Nürnberg) setzt auf Sensibilisierung im Team, direkte Ansprache im Stadtteil und aufsuchende Formate wie ein mobiles „Begegnungssofa“, um Austausch auch über gewohnte Zielgruppen hinaus zu ermöglichen.
Gemeinsam wurde deutlich: Kommunikation ist keine Nebenaufgabe, sondern grundlegender Bestandteil soziokultureller Arbeit.
Die ausführliche Dokumentation mit Ausschnitten des WebTalks erscheint in der Mai-Ausgabe des Magazins SOZIOkultur.