Die Planung des Projektes „Ökologische Mindeststandards für die Soziokultur“ baut auf zwei Prämissen auf.
1. Standards orientieren sich an dem, was bereits da ist. So bilden Leitfäden der Betriebsökologie aus anderen Bereichen, Umfragen zu Nachhaltigkeitsaktivitäten im Kulturbereich und aktuelle Diskussionen die Basis für die Mindeststandards.
2. Standards sind dann wirksam, wenn sie bekannt und akzeptiert sind. Deshalb geht das Projektteam von Anfang an in den Austausch. Gespräche mit Verbänden, die ähnliche Prozesse durchlaufen (haben), wie auch mit einzelnen soziokulturellen Einrichtungen und Akteuren aus den Bereichen Nachhaltigkeitsmanagement, Beratung und Politik führen hier zum Ziel.
Diese beiden Prämissen im Handgepäck, durchläuft das Projekt drei Phasen, die aufeinander aufbauen.
Die drei Phasen des Projektes ÖMI
Konzeptionsphase
In dieser Phase des Vorhabens legt das Projektteam den konzeptionellen und inhaltlichen Rahmen für die Standards fest. Antworten auf folgende Fragen werden formuliert.
- Wie soll der Standard aufgebaut sein?
- Welche Anforderungen sind bereits in bestehenden Standards formuliert?
- Nach welchen Prinzipien sollen die Themen sortiert werden?
- Welche Handlungsfelder werden berücksichtigt?
- Wie entsteht eine sinnvolle Struktur für den Bereich Programm, der in der Soziokultur so vielfältig ist?
Dafür wertet das Team des Bundesverbands aktuelle Standards, Informationsmaterialien, Best Practices und Codes of Conduct im Kulturbereich aus. Anschließend bereitet es die Ergebnisse für das Vorhaben auf und leitet daraus Vorschläge für die Formulierung ökologischer Mindeststandards und geeigneter Indikatoren ab. Diese widerum diskutiert das Team im Rahmen von Online-Konsultationen und Workshops mit kulturellen Akteuren.
Erprobungsphase
Wie gelingt es, ökologische Maßnahmen und Standards im laufenden Betrieb systematisch umzusetzen? Diese Frage bearbeitet das Projektteam gemeinsam mit ausgewählten soziokulturellen Einrichtungen, die einzelne oder mehrere der Mindeststandards in ihrer Einrichtung einführen. Dabei werden sie vom Projektteam fachlich begleitet und mit Blick auf Fragen zum Implementierungsprozess beraten. Die Modelleinrichtungen liefern eine wertvolle Rückmeldung zu Ansätzen und Herausforderungen bei der Einführung der Standards. Ausgewählt werden die Einrichtungen so, dass sie die Diversität der Soziokultur abbilden und möglichst alle Formate abdecken.
Auswertung und Transfer
Das Vorhaben wird sich daran messen lassen, wie gut es während der Entwicklung der Standards und der anschließenden Verbreitung die kulturellen Akteure erreicht. Ein guter Indikator für ein erfolgreiches Projekt ist, dass sich bereits während der Projektlaufzeit viele Einrichtungen auf den Weg machen und sich durch den Verband begleiten lassen.
Das Projekt möchte zeigen, dass ein Mindestmaß an Betriebsökologie machbar ist. Es soll vermitteln, welcher Aufwand notwendig ist, um die ökologischen Mindeststandards einzuhalten. Konsultation während Phase 1 und 2 und die Vermittlung der Ergebnisse in Phase 3 gehören daher zu den Kernaufgaben. Das Team nimmt Feedback der Praxisakteure auf und überarbeitet die Standards. Ziel ist es, finale Produkte zu veröffentlichen und über Online-Formate, Veranstaltungen und Vorträge gezielt zu vermitteln. Eine zentrale Abschlusskonferenz zum Projektende präsentiert und diskutiert die Ergebnisse. Damit öffnet sich einmal mehr der Raum zum Austausch mit besonderem Fokus auf Fragen zur Überprüfung der Einhaltung von Standards und der Ausgestaltung von Zertifizierung.