Die Kultur kommt ganz zum Schluss - auch in der politischen Talkrude "Fakt ist!" im MDR-Fernsehen ist das Fakt. Aber sie wird gehört und bekommt ihre Stimme durch einen Vertreter der Soziokultur. Das ist bemerkenswert und zeigt, dass die Soziokultur gerade in Magdeburg eine Größe ist. Deshalb ist zur Sendung "Neue Verhältnisse – Der Tag nach EU- und Kommunalwahlen" Marcus Kaloff eingeladen, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft Soziokultureller Zentren in Sachsen-Anhalt (LASSA).
Kulturarbeit nach den Europa- und Kommunalwahlen
Wie ändert sich die Kulturarbeit nach den Europa- und Kommunalwahlen in Sachsen-Anhalt und auch generell in Deutschland, fragt Moderator Stefan Bernschein. Marcus Kaloff findet deutliche Worte. Er macht klar, wie prekär die Lage der Kultur, insbesondere der Soziokultur, in Sachsen-Anhalt bereits ist, dass sich dies aber noch verschärfen könne, je mehr Einfluss die AfD erhalten wird. Denn bereits jetzt, so führt er anhand von Beispielen an, kommt es zu Versuchen, Kultursubventionen zu kürzen, sobald das Programm den politischen Entscheidungstragenden aus der AfD nicht zupass kommt.
Angst oder Fakt: Freiheit der Kunst steht auf dem Spiel!
Diffamiert, beschimpft teilweise sogar bedroht oder angegriffen aus dem politisch rechten Lager werden Menschen, die sich auf Demonstrationen oder in ihrer künstlerischen Arbeit für die Demokratie aussprechen, bestätigt Petra Köpping (SPD), Spitzenkandidatin für die Landtagswahl in Sachsen. So würde Angst geschürt, sich überhaupt politisch zu äußern. Denn als Kulturorganisation steht damit auch auf dem Spiel, die Gemeinnützigkeit aberkannt zu bekommen und somit noch weniger Fördergelder beziehen zu können.
Auf die Frage hin, wie viel Kultur noch unterstützt werden würde, wenn allen Theatern Gelder gestrichen würden, die Witze auf Kosten der SPD machten, muss Petra Köpping sehr schmunzeln. "Für mich ist Kultur frei!"
"Wenn man kein Nazi ist, dann wählt man auch keine Nazis. Das ist doch eigentlich ganz einfach."
Ob die Wählerinnen und Wähler sich diese Freiheit nehmen lassen möchten, oder ob sie eine Steuerung der kulturellen Landschaft durch die Politik möchten, müssen sie bei den freien Wahlen entscheiden. Im Hinterkopf haben sie dabei hoffentlich alle den Spruch, den Marcus Kaloff von seinem Kollegen Armin Rohde zitiert: "Wenn man kein Nazi ist, dann wählt man auch keine Nazis. Das ist doch eigentlich ganz einfach."