Lebenswelt Gröpelingen: Wir bilden und bauen unsere eigene Lebenswelt – in ständiger Wechselwirkung mit unserem Umfeld. Kreieren wir unsere Lebenswelt oder kreiert sie uns? Wir können andere an unserer Lebenswelt teilhaben lassen, zum Beispiel durch Erzählungen oder gemeinsame Erlebnisse, Kunst und Kultur – oder durch eine interaktive Stadtteilführung, mal anders ...
Einen Einblick in die Lebenswelt der Jugendlichen aus dem mit Vorurteilen behafteten Bremer Stadtteil Gröpelingen und dadurch neues Wissen und neue Erkenntnisse zu gewinnen war Ziel des Projektes „Lebenswelt Gröpelingen“, das von November 2018 bis Mai 2019 mit einer 8. Klasse aus der Neuen Oberschule Gröpelingen unter der Leitung von Moves gUG durchgeführt wurde, gefördert vom Fonds Soziokultur e.V. und der Robert Bosch Stiftung. Die während des Projektes generierten gegenseitigen Einblicke in die Lebenswelten der Jugendlichen wurden unter anderem dafür verwendet, neue Perspektiven und Denkweisen aufzuzeigen und neue tragfähige Brücken zu bauen – über das Fremde hinaus.
Als Endergebnis des Projektes entstand eine interaktive Stadtteilführung – mal anders. Anstatt „analog“ durch die Straßen des Stadtteils zu laufen, wurde den Zuschauer*innen in der Stadtbibliothek West durch die medialen, tänzerischen und theatralischen Einsätze eine interaktive Stadtteilführung geboten, über deren Verlauf sie auch selbst mitbestimmen konnten. Auch Akteur*innen aus dem Stadtteil kamen bei der Inszenierung zu Wort. Diese zeigte Orte der Diversität und erzählte Geschichten – analog und digital – in allen Sprachen des Stadtteils und repräsentierte gleichzeitig als Gesamtnarrativ den Stadtteil und dessen Lebenswelten.
Dieser Beitrag ist erschienen in der SOZIOkultur 3/2019 Beheimatet