Welche Rolle spielt Soziokultur in den politischen Planungen für die nächste Legislaturperiode in Hessen?
Andreas Hofmeister, MdL, CDU
Sprecher für Wissenschaft und Kunst der CDU-Fraktion
Als CDU haben wir die gesamte Breite der hessischen Kulturlandschaft im Blick. Ihre Freiheit und Entwicklung gilt es weiter zu fördern. Die Förderung der Soziokultur werden wir gemeinsam mit der Landesarbeitsgemeinschaft der Kulturinitiativen und soziokulturellen Zentren in Hessen e.V. (LAKS), die als erster Ansprechpartner in Sachen Soziokultur fungiert, fortsetzen. Dabei haben wir in dieser Legislaturperiode mit dem „Masterplan Kultur“ die Grundlage für einen umfassenden Blick auf die hessische Kulturlandschaft geschaffen, um daran orientiert an einer weiterhin attraktiven, breit aufgestellten und krisenfesten Kulturszene zu arbeiten.
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Mirjam Schmidt, MdL, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Sprecherin für Kultur und Kunst der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Hessens soziokulturelle Zentren sind Orte für gelebte Demokratie, Partizipation und Dialog. Deshalb haben wir die Förderung unserer 41 soziokulturellen Zentren von einer Projekt- auf eine Strukturförderung umgestellt, auf 2 Millionen Euro jährlich angehoben und damit seit 2014 mehr als vervierfacht. Dabei erfolgt die Weiterleitung der Fördergelder über die LAKS Hessen e.V. als Dachverband. Auch in der kommenden Wahlperiode wollen wir die Förderung kontinuierlich weiter steigern und unsere soziokulturellen Zentren bei ihrer strategischen Weiterentwicklung unterstützen, damit sie sich krisenfest und zukunftsorientiert aufstellen können.
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Daniela Sommer, MdL, SPD
Parlamentarische Geschäftsführerin und Sprecherin für Wissenschaft und Kunst der SPD-Fraktion
Soziokultur bildet ein Herzstück der sozialdemokratischen Kulturpolitik. Soziokulturelle Zentren bereichern in der Breite, mit den unterschiedlichsten Auffassungen von Kultur, kultureller Beteiligung und kreativ-kulturellen Kompetenzen und Formen die hessische Kulturlandschaft. Für die Sicherung und Weiterentwicklung der Szene ist es für uns von erheblicher Bedeutung, dass es gute Arbeitsbedingungen gibt. Wir werden uns dafür einsetzen, dass Förderungen erhöht werden, gerade in Ballungsräumen günstige Arbeitsräume gesichert werden, Mindesthonorare gezahlt und die Sichtbarkeit von freien Künstler*innen insgesamt deutlich verbessert wird.
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Dr. Stefan Naas, MdL, FDP
Sprecher für Kunst, Kultur und Erinnerungsarbeit der FDP-Fraktion
Für uns Freie Demokraten ist die Soziokultur unverzichtbarer Bestandteil der vielfältigen Kultur in Hessen, denn soziokulturelle Angebote bieten oft einen besonders niedrigschwelligen Zugang zu Kultur. Mit einem Kulturgesetz wollen wir einen verlässlichen rechtlichen und kulturpolitischen Rahmen für das kulturelle Leben in Hessen und damit auch für die Soziokultur schaffen. Die Kulturförderung sollte entbürokratisiert und Förderstrukturen transparent, digital, übersichtlich und leicht zugänglich gestaltet werden. Zur Stärkung der kulturellen Bildung und ihrer Akteure wollen wir zudem ein Kulturbudget an den Schulen einführen.
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Elisabeth Kula, MdL, DIE LINKE
Vorsitzende und Sprecherin für Bildung, Schulpolitik, Jugend, Kultur, Forschung, Wissenschaft und Kunst der Fraktion DIE LINKE
Für die kommende Legislaturperiode ist die Soziokultur für uns von großer Bedeutung. Soziokultur ermöglicht eine breite kulturelle Teilhabe und kann als Plattform alternative Perspektiven fördern, die in den etablierten Strukturen unterrepräsentiert sind. Wir wollen die soziokulturellen Zentren so aufstellen, dass sie finanzielle Engpässe überwinden, Gentrifizierung widerstehen und von stärkenden Regelungen profitieren können. Dazu gehören eine bedarfsgerechte Aufstockung der Mittel, eine nachhaltige Kulturförderung, gute Arbeitsbedingungen und die Stärkung des Ehrenamtes durch hauptamtliche Strukturen. Um Freiräume zu erhalten, wollen wir Kulturschutzgebiete ausweisen.
Dieser Beitrag ist erschienen in der SOZIOkultur 3/2023 Strategien