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Zum achtzehnten Mal wurde 2021 der HAMBURGER STADTTEILKULTURPREIS verliehen: Das Projekt DULSBERG LATE NIGHT der Kulturagenten Hamburg wurde im Rahmen der Online-Preisverleihung mit dem größten Preis der Stadtteilkultur ausgezeichnet. Mit diesem Preis werden wegweisende Projekte und Programme der lokalen Kultur in Hamburg gewürdigt.

Schulleiter als Showmaster

Die Kulturagenten starteten im ersten Lockdown eine Woche nach der Schulschließung damit, aus der leeren Aula der Stadtteilschule Alter Teichweg täglich die Late-Night-Show DULSBERG LATE NIGHT zu senden. Der Schulleiter wurde zum Showmaster, telefonierte mit Eltern, Schüler*innen und Expert*innen, empfing Studiogäste und rief die Schüler*innen zu kreativen Mitmachaktionen auf. Die Show brachte es auf gut 30 Folgen und hielt so die Schulgemeinschaft im Lockdown zusammen.

Kultur unterstützt Schule als emotionaler Anker

In der Begründung für die Entscheidung heißt es: „Die Jury sieht das Projekt DULSBERG LATE NIGHT als besonders preiswürdig an, weil es als gelungene Kooperation zwischen den Kulturagenten und der Stadtteilschule Alter Teichweg zeigt, wie Kultur Schule dabei unterstützt, ein emotionaler Anker in Krisenzeiten zu sein und dabei die Familien und schließlich den ganzen Stadtteil einbezieht. Gerade in den schwierigen Zeiten der Pandemie, in der Schulen wie Familien oft überfordert sind und Schüler*innen beim Homeschooling häufig isoliert, alleingelassen und ohne echte Anregungen bleiben, holt DULSBERG LATE NIGHT die Schüler*innen und Familien aus ihrer Passivität und schafft niedrigschwellig Anlässe für Kreativität und Partizipation. Den Akteur*innen rund um Kulturagenten und Schulleitung gelingt es, mithilfe einer offenen Mitmach-Struktur und der gebündelten Professionalität der Künstler*innen und der Schulleitung, kulturelle Teilhabe zu den Familien und in den Stadtteil zu bringen. Bei aller Offenheit erzeugen sie einen geschützten Raum, in dem die Teilnehmenden aus Schule und Stadtteil ein hohes kreatives Potential entfalten. Dabei steht das digitale Medium trotz seiner Unverzichtbarkeit in Zeiten von sozialer Distanz niemals im Vordergrund. Als digitales Mitmach-Fernsehen erreicht DULSBERG LATE NIGHT ein breites Publikum unterschiedlichster Milieus und macht scheinbar beiläufig kulturelle Vielfalt sichtbar.“

Bundesverband Soziokultur in der Jury vertreten

Der mit 12 000 Euro dotierte Preis wurde vom Senator für Kultur und Medien, Dr. Carsten Brosda, im Rahmen einer feierlichen Online-Zeremonie übergeben. Von November 2020 bis Januar 2021 konnten sich freie Träger der Kulturarbeit und Einzelpersonen, die sich in der Stadtteilkulturarbeit in Hamburg engagieren, für den Preis bewerben. Eine unabhängige Jury – bestehend aus der ehemaligen Direktorin der Bücherhallen Hamburg, Hella Schwemer-Martienßen, der Geschäftsführerin der Klaus und Lore Rating Stiftung, Caroline Sassmannshausen, und Jennifer Tharr vom Bundesverband Soziokultur – ermittelte den Preisträger aus einer Vorauswahl der Preisstifter*innen.

Preisstifter*innen und Unterstützer*innen des Stadtteilkulturpreises sind die Hamburgische Kulturstiftung, die Gabriele Fink Stiftung, die Patriotische Gesellschaft von 1765 und die Behörde für Kultur und Medien Hamburg. Die Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. unterstützt die Umsetzung. STADTKULTUR HAMBURG, der Dachverband für Lokale Kultur und Kulturelle Bildung und Mitglied des Bundesverbandes Soziokultur e.V., ist als Experte und Szenekenner für Konzeption und Durchführung des Wettbewerbs zuständig.

Der Artikel von Heiko Gerken nachzulesen hier und in der aktuellen SOZIOkultur zum Thema KOMMUNE.

www.stadtkultur-hh.de