Mit dem 2017 gegründeten APPmusikStudio ist es dem MusikZentrum Hannover gelungen, einen Kompetenzbereich der modernen Musikvermittlung aufzubauen, der mit den Veränderungen der Lehr- und Lernkultur Schritt halten und hinsichtlich der Professionalisierung von Musiker*innen zeitgemäß agieren kann. Unter den mehr als 50.000 Apps in der Kategorie Musik der App Stores finden sich Tausende Musikapps, die vielfältige Möglichkeiten zum Musikmachen bieten. Smartphones und Tablets werden in Hilfsmittel wie Aufnahmegerät, Metronom oder Lerntutor verwandelt und unterstützen das Musizieren mit herkömmlichen Instrumenten. Eine große Anzahl an Musikapps bietet ganz neue Möglichkeiten, Musik zu lernen, zu gestalten und zu erfinden. So können neue Zielgruppen angesprochen, Medienkompetenzen entwickelt und inklu- sive Bildungsangebote vorgehalten werden.
Zur Erstausstattung des APPmusikStudios in den Räumen des Tonstudios des MusikZentrums gehören 20 iPads, die Apps, Stative, Kopfhörer, Gesangsanlage, Verteilersterne, Kabel und Mischpult. Das APPmusikStudio nimmt nicht viel Raum ein und ist zu 100 Prozent mobil. Dezentrale Standorte sind leicht erreichbar, der Aufbau ist unkompliziert. Seit August 2018 wird das APPmusikStudio zur Umsetzung der App-Oper „Unterwelt“ eingesetzt, einer partizipativen Oper auf Grundlage des Orpheus-Mythos, an der sich 90 Jugendliche unterschiedlicher sozialer Herkunft unter der Regie von Martin Berger und Jonas Egloff beteiligen. Das Projekt wird in Kooperation mit der Staatsoper Hannover und der Landeshauptstadt Hannover realisiert. Die Premiere ist für den 29. Juni 2019 angesetzt.
Sabine Busmann, Projektleiterin am MusikZentrum Hannover.
Dieser Beitrag ist erschienen in der SOZIOkultur 1/2019 Digitalisierung